Mehr Naturschutz – aber mit Vernunft! Austausch mit Jägerschaft
„Wir haben die Erde von unseren Kindern nur geborgt‘ – Diesem Leitsatz kann ich mich nur anschließen. Schließlich habe ich selbst Kinder, denen ich eine möglichst intakte Umwelt hinterlassen möchte“, sagte Martin Balasus, CDU-Kandidat für den Landtagswahlkreis Pinneberg-Elbmarschen. Umweltbewusstes Verhalten und Naturschutz seien gesellschaftlicher Konsens und eine politische Pflichtaufgabe. „Unterschiede gibt es weiterhin in der Art, wie dieses Ziel erreicht werden soll. Im Gegensatz zu anderen Mitbewerbern setzte ich dabei nicht auf Dogmatismus, sondern auf Vernunft.“
In einem Info-Gespräch mit Hans Wörmcke, dem Vorsitzenden der Kreisjägerschaft (KJS) Pinneberg, erfuhr Martin Balasus von einem konkreten Problem in seinem Wahlkreis, das er angehen wolle, sofern er gewählt werde. Hans Wörmcke schilderte die Situation im Naturschutzgebiet Haseldorfer Binnenelbe und Elbvorland sowie in den Vogelschutzzonen der Marsch. „Kleine Raubtiere wie Fuchs oder die invasiven Arten Marderhund und Mink bereiten dort immer größere Schwierigkeiten. Sie breiten sich aus und ernähren sich auch von Bodenbrütern, die hier ja eigentlich geschützt werden sollen. Den Jägerinnen und Jägern hingegen ist dort die Jagd auf diese Räuber (Prädatoren) verboten, die keine natürlichen Feinde haben“, so der KJS-Vorsitzende.
Mehrere Anläufe bei den zuständigen Behörden und Institutionen, die Räuber zu bejagen, um die Vogelpopulationen zu stärken, seien abgeblockt mit Hinweis, dass die Natur ein Gleichgewicht schon selbst herstellt. „Diese Auffassung ist bei Personen aus einem bestimmten politischen Spektrum verbreitet und wird oft wie ein Mantra vor sich hergetragen, geht aber an der Realität völlig vorbei“, sagte Wörmcke. Er betonte, die Jägerinnen und Jäger wollten in diese Flächen keinesfalls mit Schusswaffen einfallen, um ein normales Revier daraus zu machen. „Aber selbst Fallenjagd auf Prädatoren wird untersagt. Das Ergebnis: Kibitze und andere Bodenbrüter haben es immer schwerer, denn ihre Feinde müssen keinen Jagddruck erleben. Sie haben vielmehr sichere Rückzugsgebiete inklusive Buffet.“
Martin Balasus sieht diese Situation als klassisches Beispiel für „gut gemeint, aber schlecht gemacht“. „Natürlich brauchen wir hier Pragmatismus. Denn nicht die aus Asien stammenden Marderhunde mit ihrer hohen Reproduktionsrate müssen geschützt werden, sondern Kibitz & Co, die schon immer hier heimisch waren“, so Balasus.
Aber nicht nur in dieser Frage, auch grundsätzlich möchte Balasus die Jägerschaft in ihrer Arbeit unterstützen: „Ich wünsche mir, dass der Expertise der Jägerinnen und Jäger häufiger gefolgt wird. Schließlich sind sie durch ihre tagtägliche Arbeit im Bereich der Hege und Pflege der Tiere und Biotope der Natur am nächsten. Und die Natur als sensibler Lebensraum benötigt sachkundige Menschen, die konstant an einer Artenvielfalt und Konzepten zur Förderung dieser Vielfalt interessiert sind.“