Intensiver Austausch zum Katastrophenschutz

Published15. April 2022

AuthorMartin Balasus

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Es war ein who-is-who von Einsatzkräften, Verwaltungs-Institutionen und Politik, das auf Einladung von CDU-Landtagskandidat Martin Balasus in der Gaststätte Ydrama in Moorrege zusammengekommen war. Von Feuerwehrleuten, DLRG-Wasserrettern, Offizieren der Bundeswehr, THW- und DRK- Helferinnen und Helfern über die Oberdeichgrafen Udo Prinz von Schoenaich-Carolath für die Haseldorfer und Thies Kleinwort für die Seestermüher Marsch, die ehemalige Grüne-Bundestagsabgeordnete Dr. Valerie Wilms, dem Vorsitzenden des Fördervereins des Deutschen Feuerwehrverbandes Christian von Boetticher, Landtagsabgeordnete Barbara Ostmeier und viele Bürgermeister aus den Orten im Wahlkreis Pinneberg Elbmarschen und natürlich auch engagierte Bürgerinnen und Bürger hatten ein Thema im Fokus: die Verbesserung des Katastrophenschutzes.

Als Experte stand Tim Brockmann parat. Der CDU-Landtagsabgeordnete hat den Katastrophenschutz als einen Schwerpunkt seiner Arbeit, lieferte fundierte Informationen aus Kiel und stand für Fragen parat.

Martin Balasus fasste die Situation zusammen, über die mittlerweile ein Konsens herrscht: „Wir genossen eine vermeintliche allumfassende Sicherheit vor Katastrophen seit Anfang der 90er Jahre. Aber Klimawandel, das Hochwasser im Ahrtal und der Krieg in der Ukraine haben uns eines Anderen belehrt. All das ruft das Thema Katastrophenschutz zurück ins kollektive Bewusstsein und mit besonderer Dringlichkeit auf die politische Agenda.“

Tim Brockmann gab einen Überblick über die Leistungen der jetzigen Landesregierung: Sie hat Aufwendungen für den Katastrophenschutz von nur etwas über einer Million Euro pro Jahr Mitte der 2010er Jahre auf aktuell rund acht Millionen Euro gesteigert. Weitere elf Millionen Landesmittel in der laufenden Legislatur als Förderung des Neubaus von Feuerwehrgerätehäusern wurden ausgezahlt, sollen aber nur ein Anfang sein. Ein Zehn-Punkte-Plan im Volumen von 70 bis 80 Millionen Euro unter anderem mit Mitteln für Ausbildung und ein modernes Lagezentrum soll nach der Wahl schnell umgesetzt werden.

Wichtig für die Wertschätzung und damit die Motivation der Einsatzkräfte ist die Gleichstellung der Helfer von DRK und anderen mit Feuerwehr und THW bei Einsätzen unterhalb des Katastrophenfalls – was als Folge unter anderem den Ersatz bei Verdienstausfall beinhaltet.

Außerdem sollen neue Sirenen installiert werden. Tim Brockmann: „Der Warntag 2020 verlief in Schleswig-Holstein zwar besser als im Bundesschnitt, aber dennoch wurden Defizite ausgemacht.“ Landesweit gebe es bislang keine Übersicht über die Sireneninfrastruktur. Martin Balasus konnte für den Kreis Pinneberg Details nennen: „Es gibt hier 206 Sirenen. Wir wollen ein Kataster erstellen, um die Abdeckung aller Regionen zu überprüfen.“

Viele wichtige Anregungen und Fragen kamen aus dem Publikum. Stellvertretend für alle das Beispiel von Oberdeichgraf Prinz Schoeneich-Carolath. Er sorgt sich um den Schutz vor dem Blanken Hans, der zuletzt 1976 die Marsch brutal heimsuchte. „Regelmäßige Übungen zur Deichverteidigung müssen eine höhere Priorität haben. Wir brauchen Zusammenarbeit über Verantwortlichkeitsgrenzen hinweg und Naturschutz darf nicht vor den Schutz der Menschen gestellt werden“, stellte er heraus vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Anstiegs des Meeresspiegels und immer heftiger wütenden Stürmen.

Martin Balasus zog eine positive Bilanz des Austauschs. „Die Gäste haben nicht um den heißen Brei herumgeredet, sondern Probleme benannt. Ich möchte dazu beitragen, sie zu lösen“, sagte er. Somit möchte er die erfolgreiche Arbeit von Barbara Ostmeier fortsetzen, die von Oberdeichgraf Thies Kleinwort ausdrücklich gelobt wurde.

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