Hervorragende Arbeit für Integration – Besuch eines Sprachkurses

Published22. Juni 2022

AuthorMartin Balasus

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Wedel. 500 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge, vor allem Frauen und Kinder, aus Ägypten und Äthiopien hat das Land Schleswig-Holstein mit dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) im Rahmen des Landesaufnahmeprogramms ( LAP SH ) aufgenommen. Einige kamen dabei auch nach Wedel. Die Lehrerin Dagmar Weber unterrichtet sie in deutscher Sprache. Der Landtagsabgeordnete Martin Balasus – selbst Lehrer – schaute im Kommunikationszentrum „Villa“ vorbei, um sich ein Bild davon zu machen. Sein Fazit: „Hier wird eine hervorragende Arbeit für Integration geleistet. Danke an alle Ehrenamtlichen!“

Fatuma und Eden aus Eritrea sowie Azep aus Äthiopien hatten sich von ihrer Heimat aus nach Ägypten durchgeschlagen. Hinter ihnen lagen Gefängnisaufenthalte aus fadenscheinigen Gründen oder weil sie nach Protesten ihrer Ehemänner in Sippenhaft genommen wurden. Krankenschwester Fatuma musste Zwangsarbeit für das Militär leisten, ohne Bezahlung – bis sie von ihrer Großfamilie ausgelöst wurde und dann die Flucht ergreifen konnte.

Die im Rahmen dieses Programms aufgenommenen Flüchtlinge dürfen arbeiten. „Voraussetzung für einen Arbeitsplatz ist die deutsche Sprache – und daran arbeiten wir“, sagt Dagmar Weber. Sie bietet einen vertiefenden Deutsch-Unterricht ergänzend zu Lehrgängen an der VHS Wedel an. Zwei-, manchmal dreimal die Woche kommen hier die drei Frauen und andere zusammen, hauptsächlich um zu sprechen. Die Lehrerin bescheinigt allen viel Fleiß beim Grammatik büffeln und Vokabeln lernen – und ermutigt sie immer wieder, ihre Scheu vorm Sprechen zu überwinden. Das geht am besten beim Klönen in einem geschützten Raum. Das Ziel: Alle Teilnehmerinnen sollen die Tests zum Sprachniveau B1 bestehen, denn das bescheinigt potenziellen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern gute Sprachkenntnisse der Absolventinnen. Und sie ziehen ein eindeutiges Fazit des Unterrichts: „Es macht Spaß!“

„Das Landesaufnahmeprogramm Schleswig-Holstein bietet große Chancen für beide Seiten. Für die Frauen ist es die Gelegenheit, der Gewalt zu entfliehen und gerade als Frau Freiheiten zu gewinnen, die ihnen durch die patriarchalen Gesellschaften in ihren Herkunftsländern verwehrt werden. Sie bekommen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben ohne die Zwänge von Politik und Religion. Und unsere Gesellschaft gewinnt Menschen mit Fähigkeiten, die wir dringend brauchen – Fatuma, die Krankenschwester, steht exemplarisch dafür“, so Martin Balasus, „es ist eine Win-Win-Partnerschaft. Solche Initiativen und ihre ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer müssen gefördert werden.“

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